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Einflüsse der Kraftfuttergeschwindigkeit im Lely Astronaut

Praktische Einstellungsmöglichkeiten in Lely Horizon
15. Oktober 2025 durch
Einflüsse der Kraftfuttergeschwindigkeit im Lely Astronaut
Pickl Lisa

Warum spielt die Futtergeschwindigkeit im Astronaut eine so wichtige Rolle? Wie genau wird die Futtergeschwindigkeit im Astronaut berechnet?  Für welche Kühe oder Gruppen ist diese Funktion überhaupt sinnvoll?

Wir haben bei unserem Experten nachgefragt:

Daniel Wild, Herdenmanager bei Lely, erklärt, warum die richtige Futtergeschwindigkeit im Astronaut so wichtig ist – und wie Du mit den Einstellungen in Horizon Kuhkomfort und Robotereffizienz verbessern kannst.

Futtergeschwindigkeit

Eine Kuh, die entspannt frisst und gleichzeitig gemolken wird, ist zufriedener, leistungsfähiger und gesünder. Eine Funktion in unserem Herdenmanagementprogramm Lely Horizon sorgt dafür, dass jede Kuh ihr Kraftfutter im passenden Tempo erhält – abgestimmt auf ihre Melkzeit.

Während eines Melkbesuchs verteilt der Roboter das Kraftfutter nicht auf einmal, sondern in kleinen Portionen über die gesamte Melkzeit verteilt. Beim A3 sind dies i. d. R. 60 g pro Portion, bei A4 und A5 30 g.

Die Futtergeschwindigkeit, also in welchem Zeitabschnitt das Kraftfutter dosiert wird, wird wie folgt berechnet: Hat eine Kuh eine Melkzeit von 5 Minuten und soll 1,5 kg Kraftfutter bekommen, ergibt das eine Futtergeschwindigkeit von 300 g/Minute (1.500 g ÷ 5) 

Damit die Kuh genau die Kraftfuttermenge bekommt, welche berechnet wurde, ist eine regelmäßige Kalibrierung der Portionen nötig. Eine Kalibrierung des Kraftfutters ist vor allem nach einer Neu Befüllung des Kraftfuttersacks empfehlenswert. Ebenfalls sollte die Kraftfutterstation im Lely Astronaut regelmäßig auf Verschmutzungen kontrolliert werden.

Du weißt nicht, wie man das Kraftfutter beim Astronaut richtig kalibriert? Unser Herdenmanager Daniel Wild zeigt Dir in diesem Video wie Du die Kraftfutterportionen richtig kalibrieren kannst. 

Einstellungsmöglichkeiten 

Um den Roboterbesuch für Kühe mit langer Boxenzeit und niedriger Milchgeschwindigkeit zu optimieren, kann die Option „Futtergeschwindigkeit abhängig von Melkgeschwindigkeit“ aktiviert werden. In diesem Fall dosiert der Astronaut das Futter langsamer und entsprechend der Milchgeschwindigkeit. Die Einstellung kann pro Futtersorte (Die Hauptfuttersorte), auf Herden- oder Gruppenniveau, nicht für das Einzeltier, aktiviert werden.




Kühe mit sehr hoher Milchgeschwindigkeit werden ohnehin mit der maximalen Futtergeschwindigkeit gefüttert. Für sie bringt diese Einstellung keinen Vorteil, da das Maximum nie überschritten wird.

Für diese Kühe könnte Prioritätsfütterung eine Option sein. Dabei darf die Kuh auch nach Ende der Melkzeit weiterfressen, bis die gesamte Dosis an Kraftfuttermenge pro Besuch ausdosiert wurde. Dies wirkt sich jedoch auf die Roboterkapazität aus und muss bei der freien Zeit am Roboter sowie der Kuhanzahl bedacht werden.

TIPP: Erstkalbende (Färsen) haben kleinere Mäuler und fressen daher langsamer, weswegen eine geringere Geschwindigkeit sinnvoll wäre.

Futtergeschwindigkeit mit mehreren Futtertypen

Werden mehrere Futterarten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten gefüttert, wird die Geschwindigkeit für jeden Typ individuell berechnet. Diese Einstellungen werden an den Astronaut gesendet, der jeden Futtertyp entsprechend dosiert.

Das bedeutet: Jeder Futtertyp kann eine eigene Futtergeschwindigkeit haben, und die Dosierung erfolgt immer abwechselnd (z. B. A – B – A – B usw.).

Wenn ein Futtertyp in größerer Menge gefüttert wird als der andere, erfolgt dessen Dosierung entsprechend öfter.

Beispiel:

  • Futter A = 2 kg
  • Futter B = 1 kg
    → Dosiermuster: A – A – B – A – A – B – A – A – B, usw.

Fazit

Die richtige Einstellung der Futtergeschwindigkeit ist ein kleines Detail mit großer Wirkung. Sie beeinflusst Kuhkomfort, Futteraufnahme, Ruhe beim Melken und die Gesamteffizienz des Roboters. Mit den flexiblen Möglichkeiten in Lely Horizon lässt sich das System optimal an die Bedürfnisse von Herde, Tiergruppen und Futterarten anpassen – für gesunde Kühe, bessere Leistung und zufriedene Landwirten.