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Reisebericht: Weidereise Irland 2025

Spannende Einblicke in Weidesysteme, Roboterbetriebe und jede Menge gute Gespräche in toller Runde
23. Juni 2025 durch
Reisebericht: Weidereise Irland 2025
Pickl Lisa

Unsere Lely Kundenreise nach Irland startete früh am Morgen am Flughafen in München. Auf unserer dreitätigen Weidefachreise erwarteten uns viele Programmpunkte mit spannenden Einblicken in innovative irische Betriebe mit und ohne Weidehaltung. Hier gibt es einen kurzen Einblick in den Ablauf unserer Reise.

 Los ging’s am Mittwochmorgen um 06:30   Uhr am Flughafen in München. Nach gut   zweieinhalb Stunden Flug wurden wir in   Dublin bereits herzlich von unserem   Reiseleiter Colin empfangen. Es ging   gleich direkt weiter mit dem ersten   Programmpunkt: Ein Betrieb mit Lely   Astronaut und Weidehaltung stand auf   dem Plan.

 Der Betriebsleiter erklärte uns sein A-B-C-Weidesystem und wir konnten bei einer kleinen Wanderung über die Flächen selbst den Grasbestand der Weide begutachten. 

Nach einer kurzen Stärkung ging es direkt weiter zum nächsten Betrieb – ebenfalls mit Weidesystem, diesmal sogar mit vier Lely Astronauten ausgestattet. Auch hier konnten wir die Weide begutachten und merkten schnell, dass in Irland das Weidesystem sehr gut funktionieren muss, denn die Kühe legen teilweise Strecken von über 1km am Tag zurück. 

Am zweiten Tag führte uns die Reise zur O’Harte Farm in County Monaghan – ein moderner Indoor-Milchviehbetrieb, der komplett auf Weidehaltung verzichtet. Im Jahr 2021 importierte der Betrieb rund 140 Fleckviehkühe aus Österreich, mit dem Ziel, die Leistung zu steigern und sich züchterisch an der österreichischen Spitze zu   orientieren. Mit einer aktuellen Milchleistung von etwa 8.700 kg pro Kuh und Jahr   setzt der Betrieb klare Kontraste zu den extensiver wirtschaftenden Weidebetrieben, die wir am Vortag besichtigt hatten.

Ein kleines Highlight am Rande: Ein Teilnehmer aus unserer  Gruppe erkannte tatsächlich eine seiner früheren Kühe wieder – ein Wiedersehen über Landesgrenzen hinweg!

Der Betrieb hatte in seinem Büro eine eigene "Wall of fame" seiner besten Fleckvieh Kühe mit österreichischen Ohrmarken 🐮

Nach dem Mittagessen ging es weiter zur Quinn Farm in Castleblayney. Dieser Betrieb arbeitet mit einem Weidesystem und 75 Jersey-Kühen, mit einer Milchleistung von 26,5 Litern pro Kuh bei 5,6 % Fett und 3,7 % Eiweiß. Der Landwirt informierte uns außerdem, dass er aktuell einen Milchpreis von 68 Cent pro Liter bekommt. Wie viele andere Betriebe setzt auch die Quinn Farm auf saisonale Abkalbung, damit alle Kühe für den Weidebeginn bereit sind. Der Betriebsleiter erklärte, dass 95 % der Herde innerhalb von nur sechs Wochen abkalben – eine intensive Zeit, die gutes Management erfordert.

Am Abend ließen wir den Tag bei einem gemeinsamen Dinner im Windsor Restaurant in Dundalk ausklingen – mit guten Gesprächen, viel Lachen und natürlich einem Glas Guinness. 

 Zum Abschluss der Reise verbrachten wir   noch ein paar Stunden in Dublin. Dort   besuchten wir das berühmte Guinness   Storehouse – ein spannender Ort, an dem   man viel über Geschichte, Braukunst und   die Marke Guinness lernen kann. Das   Highlight: die Rooftop Bar im obersten   Stockwerk mit einem beeindruckenden   Blick über ganz Dublin. Bis zum Abflug am   späten Nachmittag blieb noch Zeit für     einen Stadtbummel bei strahlendem   Sonnenschein. 

Effizientes Weidesystem - unser Fazit aus Irland

Die irischen Betriebe beeindruckten mit einem clever strukturierten Weidesystem, das sehr gut an die Gegebenheiten angepasst ist. Selbst bei Weidewegen von bis zu 1,5 Kilometern müssen die Kühe nicht geholt werden – sie kehren eigenständig zum Melkroboter zurück, sobald eine Weideportion abgegrast ist. Im Stall wartet das Kraftfutter was die Tiere zusätzlich zum Roboter lockt. Nach dem Melken geht es über das Grazeway-System direkt weiter zur nächsten frischen Weidefläche.

Dank dieser gut abgestimmten Abläufe und der klimatischen Bedingungen ist eine Weidedauer von 270 bis 320 Tagen im Jahr möglich.  Damit das funktioniert, braucht es ein starkes Fundament und gesunde Klauen – und genau das ist auch Realität: Klauenerkrankungen treten kaum auf, und bei Problemen wird schnell reagiert und selektiert. Auch die Eutergesundheit ist sehr gut: Die durchschnittliche Zellzahl der besuchten Betriebe lag zwischen 70.000 und 100.000 Zellen/ml. Die durchschnittliche Milchleistung liegt bei etwa 5.500 bis 5.700 kg pro Kuh und Jahr. 

Für uns war es eine fachlich sehr interessante und lustige Reise mit einer tollen Gruppe, auf der wir alle viele neue Eindrücke der irischen Landwirtschaft gewinnen konnten. 

Gesund und munter sind wir am Freitagabend wieder alle heil am Flughafen in München gelandet. Danke, dass wir dabei sein durften und auch danke an die tolle disziplinierte Reisegruppe!

Unserer Reise Eindrücke aus Irland